Presse 1997

MENSCHEN HEUTE

Mit dem Klapprad auf die Kalmit

Dudenhofener Clique „erfindet" ein besonderes Sportgerät

VON UNSEREM MITARBEITER THOMAS FEHR
> DUDENHOFEN. Es sind die ungewöhnlichsten Gedanken, die ein menschliches Hirn gebiert, wenn es über originelle Freizeitgestaltung nachdenkt. Beach-Volleyball, Moun-tain-Bikes, Streetball, Bungee Jum-ping. Unterwasserrugby sind nur einige dieser Gedanken, die die Sport-und Freizeitwelt in den letzten Jahren mehr oder weniger erfolgreich befruchteten.

Die zehn Leute dieser Kilianer-Bruderschaft (mit eigenem Kilianer-Wingert) suchten nach sportlicher Freizeitgestaltung, irgendwas neues, originelles sollte es sein. „Als wir mit Rennrädern von Maikammer aus die Kalmit hochfuhren, hatte später einer die Idee, das doch mal mit Klapprädern zu versuchen", erinnert sich Christof Flörchinger. Der Klapprad-Cup war geboren, ein Reglement aufgestellt. Vom Parkplatz am Ortsausgang Maikammer geht's sechs Kilometer lang bergauf auf die 673 Meter hohe Kalmit. Dort warten Pokale auf die Klassensieger. Selbstverständlich sind die Trophäen mit Kilianer gefüllt. Nach der Abfahrt wird auf dem Weinfest im benachbarten Kirrweiler gefeiert. Das hat schon „Tradition", der Cup findet immer zum Weinfest-Termin statt.

Das Reglement ist denkbar einfach:
Mitmachen darf jeder, es gibt die drei Klassen Männer, Frauen und Mixed, wobei sich beim Mixed ein Paar die Strecke teilt. Das „Sportgerät" ist ein Klapprad, wie es vor einigen Jahren noch überall zu sehen war. Gangschaltung ist verboten („Schalten können Sie woanders"), technische Finessen wie Triathlon-Lenker sind erlaubt. Außerdem herrscht Helmpflicht.
Bei aller Gaudi zeigen die Klappradier aber auch Ehrgeiz, einige trainieren schon seit Wochen für „das Sportereignis des Jahres". Die Spitzenmarke auf der Sechs-Kilometer-Strecke setzte im vergangenen Jahr der Ex-Triathlet und Dudenhofener Radrennfahrer Frank Erk. „Wer auf die Spitzenplätze will, sollte eine Zeit so um die 24, 25 Minuten schaffen", sagt Christof Flörchinger.
Prinzipiell gilt das Olympische Motto „Dabeisein ist alles". Auch die letzten werden ihren Spaß haben und noch rechtzeitig zum Weinfest kommen, versprechen die Organisatoren der Kilianer-Bruderschaft. Mit 15 Fahrern verzeichnete der letztjährige Cup eine Rekordbeteiligung, allerdings ist weitere Steigerung vor allem in der Frauenklasse erwünscht.

Wer am 13. September (Treffpunkt:13.30 Uhr auf dem Parkplatz am Ortsausgang Maikammer in Richtung Kalmit) mitmachen will aber kein Klapprad hat, solle einen Blick in die „Sperr -müll"-Zeitung werfen, empfiehlt Christof Flörchinger. „Da stehen immer ein paar Klapprad-Angebote für wenig Geld drin."

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