Presse 2002 

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Süddeutsche Zeitung

Tagespost Speyer

Der Spiegel

Wochenblatt Speyer

Tagespost Speyer 2. September 2002

Klapprad-Cup zu Ende

Speyerer Rainer Moster als Erster auf der Kalmit 

Dudenhofen/Maikammer (ckö). – Der Speyerer Rainer Moster gewann am Samstag die elfte Auflage des kuriosen Kalmit-Klapprad-Cups. Moster legte die sechs Kilometer lange Strecke in der Rekordzeit von 21 Minuten und 27 Sekunden zurück. Insgesamt nahmen, wie Mitveranstalter Peter Zürker aus Dudenhofen mitteilte, 24 Akteure am Rennen teil, bei dem die 673 Meter hohe Kalmit auf dem Klapprad erklommen werden muss.
Bei den Herren sicherte sich Clemens Kretschmann aus Speyer den zweiten Platz, vor Viktor Roth und Holger Gockel, beide aus der Domstadt. Jürgen Amann aus Dudenhofen landete auf Rang 6. Der Speyerer Journalist Wolfgang Büchner musste sich mit dem vorletzten Platz zufrieden geben. Den Damenpokal gewann Hanna Ott aus Mannheim (28,40 Minuten).

Im Mixed sicherten sich Eva und Jürgen Render mit der Zeit von 30,56 Minuten den Sieg. Der mehrfache Gewinner des Rennens und bisherige Inhaber des Streckenrekords, Frank Erk aus Speyer, war am Wochenende nicht mit von der Partie. Die Siegerehrung erfolgte vor rund 100 Klapprad-Fans beim Lokal auf der Kalmit. Das außergewöhnliche Rennen, das kaum vom Regen beeinträchtig wurde, organisiert die Dudenhofener Kilianer-Weinbruderschaft. 


Süddeutsche Zeitung 7./8. September 2002, Nr. 207 / Seite V1/3 

MOBILES LEBEN - Fahrrad-Renaissance

Die Auferstehung der Geknickten

Eigentlich schon längst vergessen, avancieren die Klappräder der 60er und 70er zum heißen Szene-Tipp

  Es war Liebe auf den ersten Blick, als sich Ron und Marny auf einem Flohmarkt im Berliner Stadtteil Friedrichshain erstmals begegneten. Ron, wie immer in Punker-Kluft und Irokesen-Schnitt. Und Marny klein und ganz in Grün. Dabei hatte der Mann aus New York, 27, eigentlich gar nicht vor, sich mit so einer wie Marny einzulassen. Der Vollständigkeit halber muss man sagen, dass Marny bei dem entscheidenden Treffen noch gar nicht Marny hieß. "Der Name kommt immer erst später", erklärt der eingefleischte Fahrradfan, der in Berlin vor allem durch seine trashige Karaoke-Show bekannt ist. "Wenn ich ein Rad ein paar Tage gefahren habe, drängt sich ein Name einfach auf. Und dann entscheidet sich auch, ob es ein Mädchen oder ein Junge ist." 

  Ron ist mit seiner Leidenschaft für das 7Oer-Jahre-Gefährt keineswegs allein. Ganz gleich, ob in München, Düsseldorf oder eben Berlin - immer häufiger haben junge Leute angesichts eines betagten Klapprads dieses unerklärlich warme Gefühl: Sieht ja süß aus. Und es tauchen Erinnerungen an Kindertage auf. An die Eltern, die zu Weihnachten ihre erwartungsfrohen Kinder zu den Geschenken führten. Für den Bruder gab es ein Bonanza-Rad im Chopper-Look mit High-Riser-Lenker, Bananensattel und Knüppelschaltung. Und für die Schwester eben das Klapprad. So praktisch, weil es mitwachsen konnte. Aus heutiger Sicht ist das Klapprad eine anachronistische Fehlkonstruktion. Die mangelhaften Fahreigenschaften des hecklastigen Gefährts erfordern nicht nur hohe Konzentration und Balance. Auch das Scharnier in der Mitte des Rahmens sorgt eher für Ärger, als dass es Raumprobleme löst: Zusammengeklappt ist das Rad immer noch viel zu sperrig. Dafür aber sind Fälle bekannt, in denen sich das Scharnier während der Fahrt ungewollt öffnete und dadurch schwere Unfälle verursachte. Kein Vergleich mit modernen Falträdern, die Wunder an Sicherheit sind und, zusammengelegt, fast in ein Bordcase passen.

  Aber vielleicht sind es ja gerade die Macken, die dafür sorgen, dass Klapprad nicht nur unter trend-resistenten Zeitgenossen, sondern zunehmend auch unter jungen Leuten eine Gefolgschaft hat. Wer einmal den Bogen raus hat, wie sich sicher steuern lässt. mag sich offenbar nur noch schwer an die kühle Perfektion moderner Bikes gewöhnen. 

  So steckt wohl auch ein versteckter Aufstand gegen die Konsumgesellschaft dahinter, wenn langjährige Klappradfahrer wie der Münchner Rentner Volker Meys, 63, oder der Berliner Kundendiensttechniker Roland Strecker, 45, mit fester Stimme behaupten: "Ich brauche weder 24 Gänge noch eine Federung." 

  Der kluge Klappradfahrer genießt und schweigt. So ungefähr könnte das Motto lauten. Denn während Klappradfahrer in den Augen anderer eine komische Figur abgeben, dürfen sich die unkonventionellen Pedaltreter selbst umso mehr über einen heimlichen Vorzug freuen: Ihr Vehikel wird von Dieben weitgehend verschmäht. "Ich bin schon immer Klapprad gefahren", bekennt etwa Anne, eine Fotografin aus Düsseldorf. "Denn Klappräder werden nicht geklaut." 

  Dass diese integrierte Diebstahlsicherung allerdings an Zuverlässigkeit einbüßt, daran ist die Düsseldorferin auch selbst schuld. Denn seit sie vor fünf Jahren erstmals ihr Faible für das komische Bike unter www.klapprad.de im Internet veröffentlichte, wecken die skurrilen Oldtimer auch bei Dieben Interesse.

 "Mein erstes Hercules-Klapprad habe ich vor zwei Jahren aufgelesen", erzählt etwa Bemadette, 26, Inhaberin einer kleinen Szene-Boutique in Berlin. Als Hercules dann spurlos verschwand, kostete der Nachfolger auf dem Flohmarkt bereits zwölf Euro. Ihre Freundinnen Ina und Isabell mussten vor knapp zwei Monaten noch mehr hinblättern: "Um die 45 Euro liegt der Preis für ein Klapprad derzeit", beschwert sich Bernadette.

  In kleineren Städten und auf dem Land sind die Preise noch moderat. "Bei uns in Speyer", erzählt Peter Zürker, 38, Verwaltungsbeamter, "kosten die zwischen 15 und 20 Euro." Doch ob das so bleibt, ist fraglich. Denn auch dort nimmt die Nachfrage stetig zu - der Kalmit-Klapprad-Cup, ein von Zürker 1992 aus der Taufe gehobenes Spaß-Rennen, zieht Kreise. Nun war es wieder soweit. "Am Anfang waren wir nur vier Fahrer", erinnert sich Zürker; jetzt waren es schon 30 Starter. Mit Volldampf geht es eine Bergstrecke runter, danach sind die Räder endgültig Schrott. Und die Preise steigen weiter. 

Tine Lehnertz


Bild 31. August 2002

Klapprad-Cup 2002: Frank, was nun?

Werden wir die einstige Lichtgestalt je wieder auf seinem roten Klapprad sehen?

Angst war vermutlich die Ursache für das Fernbleiben von Frank Erk zum diesjährigen Klapprad Cup. 
Angeblich hält er sich in seinem Schrebergärtchen auf und sucht nach seinem Vorderrad.


Bild 1. September 2002

Nun kommt es auf den Tisch, was alle schon seit Jahren vermuteten

Klapprad-Cup versinkt im Dopingsumpf

Nachdem Viktor R. im vergangenen Jahr, den sportlich eindeutig besseren "Kannix", durch fiesen Einsatz einer Duomatic um eine Platzierung auf dem Treppchen gebracht hatte, machte Viktor in diesem Jahr wieder durch "Beschiss" auf sich aufmerksam.

Am gestrigen Abend trat nun auch die Rennleitung vor die Presse: 
In der A-Probe von Viktor wurde ein erhöhter Hämorrhoid-Wert (über 50!) gemessen. Es liegt nahe, dass er sich mit unzulässigen Lepowurstbroten gedopt hat. Die Rennleitung wird das Ergebnis der B-Probe abwarten, gab aber bereits zu Erkennen, dass der Wissenschaftsingenieur im Falle der Bestätigung der A-Probe Viktors dritten Platz übernehmen wird. Viktor R. selbst droht eine Klappradsperre von 9 Monaten.

"Die Rennleitung klappt doch nicht ganz richtig!" war von Viktor R. zu vernehmen. Selbst wollte er zu den Beschuldigungen keine weitere Stellungnahme abgeben.

Wir berichten weiter.

Sehen sie auch heute in der ARD die Sondersendung "Klapprad-Doping und seine Folgen" mit Rudi Klappig.


DER SPIEGEL 38/2 002

MODEN

Leichtes Kippeln

Neben ständig neuen, auf den Markt drängenden Fußgänger-Beförderern wie Tret- oder Elektrorollern, feierte in diesem Sommer ein alt- bewährtes großstädtisches Fortbewegungsmittel seine Renaissance - das Klapprad. Für Liebhaber soll es aus den Sechzigern oder Siebzigern stammen, dafür darf es mit den bekannten technischen Tücken behaftet sein:

Geübte Klappradfahrer schreckt es nicht, dass sich das Scharnier in der Mitte des Gefährts schon mal bei voller Fahrt öffnen kann, sie erkennen es am leichten Kippeln, halten und ziehen neu fest. Die Fans des Retro-Trends haben neben einer Philosophie (Kampf der Konsumgesellschaft) ihre eigene Homepage und ihre speziellen Events. Bei Speyer fand Ende August zum elften Mal der berühmte Kalmit-Klapprad-Cup statt, bei dem ein Speyerer die sechs Kilometer zum 673 Meter hohen Kalmit in der Rekordzeit von 21 Minuten und 27 Sekunden bewältigte. Nur einen Nachteil hat die neue Mode: Bisher konnten Klappradfahrer ihre Vehikel getrost an eine Hauswand gelehnt zurücklassen, weil die sowieso keiner klaute. Seit ihre Gefährte zum Oldie ver- klärt wurden, brauchen auch sie dicke Ketten.


Wochenblatt Speyer 18.09.2002

Kurioser Cup, Reisen und Grillfest

SPEYER: Biker Club wieder sehr aktiv

Beim 11. Rennen um den Kalmit-Klapprad-Cup nahmen von insgesamt 24 Akteuren sechs Biker-Mitglieder teil. Rainer Moster gewann die elfte Auflage des kuriosen Kalmit-Klapprad-Cups und legte die sechs Kilometer lange Strecke in der Rekordzeit von 21 Minuten und 27 Sekunden zurück. Den zweiten Platz sicherte sich Clemens Kretschmann vor Dr. Viktor Roth und Holger Gockel. Biker-Senior Richard Böhm belegte den 9. Platz. Hanne Ott, die den Damenpokal gewann, benötigte bis zum Kalmitgipfel 28 Minuten und 40 Sekunden.

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